Volumepoti – Butter bei die Fische !!

Volumepoti und keine Ende. Hört der denn nie auf ?

Es gibt einen Anlaß, das Thema nochmal auszugraben.

Heute gab meine Werkstatt – Gitarrenverstärker – Test – Gitarre plötzlich keinen Ton mehr von sich.

Nach den ganzen theoretischen  Posts Volumepoti Teil1 , Volumepoti Teil 2 und

Volumepoti – was tun ? ist die Zeit gekommen, endlich mal etwas praktisches zu tun.

Auf geht es!

Hier ist das schöne Stück :

Stratocaster Kopie VolumepotiDie Gitarre habe ich vor etwa 15 Jahren auf einer langen Dienstreise in Taiwan gekauft. Die Abende im Hotel waren einsam und langweilig. So habe ich wohl viel zu viel Geld für eine recht billige Stratocaster – Kopie ausgegeben, um abends noch ein bißchen auf einer Gitarre klimpern zu können.

Mein guter Kumpel und Gitarrenbauer Levi Kordesee hatte sie mir, Jahre später, während seiner Dresdener Zeit, ein bißchen aufgemotzt und personalisiert. Er hat den Hals vom Lack befreit, einen Knochensattel eingebaut und das Ding mal vernünftig eingestellt.

Danke Levi !

Levi arbeitet jetzt übrigens bei GÖLDO, schraubt an Düsenberg Gitarren rum und ist dort sehr glücklich.

OK, zurück zum Thema Volumepoti:

Für unsere Operation benötigen wir etwas Werkzeug und natürlich einen Kondensator und einen Widerstand. Ich habe mich für das „Standard-Set“ entschieden : 150k und 680pF.

Werkzeug Volumepoti

Saitenkurbel, 680pF silver mica Kondensator, 150k Widerstand, Saitenschneider + Zange, Lötkolben

Diese Kombination habe ich schon dutzendfach in Kunden-Gitarren eingebaut und bisher waren alle glücklich damit.

Falls Ihr jetzt nicht wisst wovon ich hier schreibe – lest bitte hier !

So einen Widerstand und Kondensator bekommt Ihr z.B. bei Reichelt oder Conrad.

Nachdem die Saiten abgezogen sind, kann die Pickup Platte (auf Deutsch : Pickguard) umgedreht werden.

Volumepoti von innen

Im roten Kreis siehen wir das Volumepoti von hinten.

Wir sehen eine (zu) großzügig ausgefräste Elektronikkammer im Korpus der Gitarre.

Gute Stratocaster sind hier paßgenau für die Tonabnehmer ausgefräst, um möglichst viel Holz im Korpus zu belassen.

Das Elektronikfach ist nicht abgeschimt. Auf Abschirmlack oder Kupferfolie wurde komplett verzichtet. Lediglich unter den Potis ist ein Alibi-Schnipsel Aluminiumfolie aufgeklebt.

Die Qualität der Potis und des Wahlschalters ist akzeptabel. Obwohl ich hier bessere Potis wie z.B. Göldo sicher auch bald nachrüsten werde.

Die Tonabnehmer sind eine Katastrophe. Hier wurde auf Stabmagnete in den single coils verzichtet und einfach ein Blockmagnet unter den Tonabnehmer geklebt. Entsprechend klingen diese Tonabnehmer auch.

Der Grund für die Arbeitsverweigerung der Gitarre ist auch schnell gefunden. An der ultra billigen Klinkenbuchse war das viel zu kurze Kabel abgerissen.

Hier wird wohl eine neue Switchcraft Klinkenbuchse ihr neues Zuhause finden.

Zurück zur Arbeit :

Zunächst sehe ich mir die Abstände der Anschluß- Pins der hier verbauten Potis an. Dann kürze ich die Beine des Kondensators und des Widerstandes auf eine passende Länge.

Kondensator Wirderstand Volumepoti

 

 

 

 

 

 

Nun löte ich beide Bauteile parallel an das Volumepoti der Gitarre.

 

Volumpoti Kondensator Widerstand

 

 

 

 

 

 

Fertig!

Schnell noch eine Schwitchcraft Buchse eingebaut und meine Werkstatt-Gitarre läuft wieder.

Nicht nur das, sie dämpft nicht gleich alle Höhen wenn ich das Volumepoti zurück drehe.

Vielleicht wird ja nach und nach doch noch eine brauchbare Gitarre aus der treuen, asiatischen Freundin ;-).

Ihr habt gesehen, daß sich das Problem mit dem Höhenverlust des Volumepotis  recht einfach verbessern läßt.

Probiert es doch einfach mal aus und wenn Ihr Erfolge erzielt habt, oder vielleicht Empfehlungen für andere

Kondensator + Widerstandskombinationen habt :  Schreibt bitte eine Kommentar und diskutiert mit!



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