BIAS Messbuchsen an Deinem Amp = bares Geld in Deiner Geldbörse !
Diese Modifikation ist wirklich jeden Cent wert.
Der Einbau kostet nicht viel und die geringen Mehrkosten werden sich sehr schnell amortisiert haben.
In diesem kurzen Video demonstriere kurz worum es geht :
Das nach einem Endstufen – Röhrenwechsel der BIAS / Ruhestrom eingestellt (überprüft) werden sollte, ist Dir sicher bekannt.
Es gibt zwar eine ganze Reihe von Amps bei denen das nicht nötig ist, aber die sind eher in der Minderheit.
Von allen von mir angebotenen Klassikern betrifft das nur 4 Verstärker :
Der Princeton hat dabei eine Sonderstellung.
Bei ihm ist zwar standardmäßig gar kein BIAS Poti vorhanden, aber der Ruhestrom der Endstufenröhren sollte trotzdem nach einem Wechsel zumindest kontrolliert werden.
Ideal ist natürlich die Nachrüstung eines BIAS Potis beim Princeton , zusammen mit den BIAS Messbuchsen.
Was messen wir denn eigentlich an diesen Buchsen ?
An den Bias Messbuchsen messen wir Spannung und können das aber praktisch 1:1 in Strom übersetzen.
Die Einheit der Spannung ist Volt.
Die Einheit des Stromes ist Ampere.
An der Messbuchsen messen wir die Spannung, die über einem 1 Ohm Widerstand liegt.
Der 1 Ohm Widerstand hängt sozusagen am Ausgang der Endstufenröhre. Der gesamte Strom, der durch die Röhre fliesst, fliesst also auch durch diesen 1 Ohm Widerstand.
Deshalb bildet sich über dem Widerstand eine Spannung, nach dem ohmschen Gesetz :
R=U/I (Widerstand=Spannung/Strom).
Fliessen also z.B. 27 mA ( 27 milli Ampere = 0,027 Ampere) durch den 1 Ohm Widerstand, dann bildet sich eine Spannung :
U=RxI (Gleichung umgestellt nach U-Spannung)
U=1Ohm x 27mA = 27mV !
Genial, oder ?
Wenn wir also 27mV messen wissen wir, dass durch diesen Widerstand, also durch diese Röhre, 27mA fliessen.
Dieses Wissen nützt uns erst einmal nicht viel, denn der optimale Wert hängt von den Röhren und vom Verstärker ab.
Keine Angst, Du musst jetzt die Sache nicht weiter vertiefen, denn Du bekommst ja von mir die optimalen Werte mitgeteilt, wenn Du diese Modifikation bei Deinem Amp durchführen lässt.
Wenn Du weisst, dass der optimale Ruhestrom-Bereich für diesen Verstärker (z.B. der Deluxe Reverb mit 6V6 Endstufenröhren) 25-30mV(mA) ist, dann kannst Du das ganz einfach einstellen, ohne die genauen Hintergründe zu kennen, warum das nun der optimale Bereich ist.
Das Ganze ist also völlig „Gitarristen sicher“ ;-).
Was ist der Ruhestrom (BIAS) eigentlich ?
Das ist etwa so wie das Standgas bei Deinem Harley-Motor.
Solange Du kein Gas gibst, läuft der Motor mit einer bestimmten Drehzahl.
Dazu wird eine Grundstellung der Sprit-Zufuhr eingestellt.
Ist diese zu niedrig, stottert der Motor und geht eventuell sogar AUS.
Ist diese zu hoch, läuft der Motor zu schnell , verbraucht unnötig Benzin und überhitzt eventuell sogar.
Im Röhrenverstärker sieht das dann etwa so aus :
Der Ruhestrom ist zu niedrig :
Es kommt zu Übernahmeverzerrungen.
Das klingt sehr harsch und wirklich nicht gut.
Der Ruhestrom ist optimal eingestellt :
Es gibt keine (wenige) Übernahmeverzerrungen und die Röhren werden nicht überlastet.
Der Amp klingt gut.
Der Ruhestrom ist zu hoch :
Der Amp klingt etwas undefiniert.
Die Röhren werden überlastet und ihre Lebensdauer verkürzt sich stark.
Es gibt zwischen diesen drei Zuständen natürlich unscharfe Übergänge.
So kannst Du die Röhren etwas „kälter“ einstellen und dafür weniger Röhren verschleissen, oder etwas „wärmer“.
Die kältere Einstellung kann sogar etwas mehr Punch und etwas mehr cleanen Headroom bringen.
Die „wärmere“ Einstellung belastet die Röhren mehr und verkürzt deren Lebensdauer, aber der Amp klingt oft etwas „heisser“.