Der Tweed 5F1 8″ ist vielleicht der purste aller kleinen Tweed-Amps. Ein Lautstärkeregler, keine Extras – und genau deshalb so direkt. Mit rund 5 Watt kommt er schnell ins Sättigen, reagiert fein auf die Gitarre und liefert diesen rohen, ehrlichen Tweed-Sound. Dazu ist er klein, leicht und durch seine geringe Leistung auch perfekt für zuhause geeignet – ein Combo, der zeigt, wie großartig schlicht sein kann.

Der Tweed 5F1 12″ behält den puren Charakter des Klassikers, geht dabei aber einen Schritt weiter. Auch hier gibt es nur einen Lautstärkeregler und den typischen rohen Tweed-Sound, doch der größere Lautsprecher bewegt mehr Luft und verleiht dem Amp einen runderen, erwachseneren Ton. Mit seinen handlichen 5 Watt bleibt er klein, leicht und bestens zuhause nutzbar – nur eben mit etwas mehr Fülle und Druck.

Das Tweed 5E3 Topteil bietet den gleichen charaktervollen Sound wie der Combo, ist aber deutlich flexibler. Durch die Topteil-Bauweise lassen sich verschiedene Boxen anschließen, und auch der Transport ist einfacher. Außerdem ist diese Variante schonender für Röhren und Bauteile, da sie nicht direkt den Vibrationen eines eingebauten Lautsprechers ausgesetzt sind. So bekommt man den vollen 5E3-Klang – mit mehr Freiheit und Langlebigkeit. 

Der Tweed 5E3 12″ ist für mich einer der schönsten Klassiker unter den Amps. Er hat nur ein paar Regler, macht aber genau das, was man von ihm will: diesen warmen, direkten Tweed-Sound. Mit seinen rund 12 Watt kommt er schnell in die Endstufenzerre, reagiert feinfühlig auf das Spiel und bringt diesen lebendigen, leicht komprimierten Ton, den man sofort erkennt. Kein Alleskönner, aber ein gutes One-Trick-Pony – und genau dafür liebt man ihn.

Der Tweed 5E5A ist für mich wie ein größerer 5E3 – das ist natürlich subjektiv, aber er klingt einfach so: voller, kräftiger und mit etwas mehr Headroom, bleibt dabei aber erstaunlich handlich. Sein 15″-Speaker liefert einen warmen, runden Ton mit viel Fundament und einem lebendigen Mittenbereich, der sich im Bandmix hervorragend durchsetzt. Er reagiert direkt auf das Spiel und bleibt dabei offen, dynamisch und typisch Tweed – rau, musikalisch und einfach inspirierend. Einer meiner Lieblings-Tweeds, gleich nach dem 5E3.

Der Tweed 5E7 orientiert sich am klassischen Bandmaster und gehört für mich zu den lebendigsten Tweeds. Mit seinen drei 10″-Speakern hat er mehr Druck und Volumen als die kleineren Modelle, behält aber den warmen, rauen Charakter, den man an diesen Amps so schätzt. Die Schaltung ist fast identisch mit der des 5F4 Super, klingt durch das größere Gehäuse aber etwas fülliger – mehr Raum, mehr Präsenz.

Der Tweed 5E8 orientiert sich am sogenannten Low Power Twin – einem der großen Klassiker der 50er Jahre. Er nutzt die seltene Schaltung mit zwei Gleichrichterröhren, die ihm diesen weichen, leicht komprimierten Charakter verleiht. Sein Klang ist rau, aber warm – ein klassischer West-Coast-Sound mit viel Tiefe in den Cleans und dieser leicht schmutzigen Note, wenn man ihn anschiebt. Mit zwei 12″-Speakern hat der Amp ordentlich Fundament, bleibt aber offen und dynamisch. Für mich einer der spannendsten Tweeds, wenn man große, dichte Cleans und ein natürliches Anzerren mag.

Der Tweed 5F4 orientiert sich am klassischen Super und stammt aus der Experimentierphase Mitte der 50er Jahre. Das ungewöhnliche Tonestack verleiht ihm einen eigenständigen Klang – etwas heller und offener als beim Deluxe, aber immer noch mit dem typischen warmen Tweed-Charakter. Die zwei 10″-Speaker klingen frisch, reagieren direkt und füllen den Raum mühelos aus. Der Amp hat mehr Headroom als ein 5E3, bleibt dabei aber lebendig und rau. Ein großartiger Kompromiss zwischen der Direktheit der kleinen Tweeds und der Autorität der großen.

Der Tweed 5F6A orientiert sich am legendären Bassman und bringt dessen Klangcharakter in ein flexibles Topteil-Format. Durch die getrennte Bauweise lässt sich jede passende Box anschließen – ob 4×10″ wie beim Original oder andere Kombinationen. Der Sound bleibt offen, direkt und reagiert fein auf das Spiel. Gerade die Endstufe dieses Amps lebt von Dynamik und Headroom, und das Topteil-Format schont dabei Röhren und Bauteile, weil sie nicht direkt Lautsprecher-Vibrationen ausgesetzt sind. So bekommt man den typischen 5F6A-Ton – klar, luftig und mit viel Bewegung – in einer langlebigen, praxisgerechten Form.

Der Tweed 5F6A Combo orientiert sich am klassischen Bassman, der ursprünglich als Bassverstärker gedacht war, aber schnell zum Maßstab für Gitarristen wurde. Seine offene, dreidimensionale Ansprache und der enorme Dynamikumfang machten ihn zum Vorbild für den späteren Marshall JTM45 – und damit zum Ausgangspunkt vieler britischer Klassiker. Mit seinen vier 10″-Speakern bewegt er viel Luft und klingt groß, direkt und lebendig. Das weiterentwickelte Tone-Stack bringt ihn schon etwas in Richtung der späteren Blackface-Amps: klarer, weniger Mittenbetonung, mehr Transparenz. Ein Amp, der die Brücke schlägt zwischen amerikanischem Tweed und britischem Crunch.

Der Tweed 5F8A ist die letzte und leistungsstärkste Ausbaustufe der klassischen Tweed-Serie. Mit vier 5881/6L6-Röhren bringt er rund 65 Watt und bleibt dabei erstaunlich klar und dicht im Ton. Die GZ34-Gleichrichterröhre sorgt trotzdem für die typische, leicht nachgiebige Tweed-Kompression.
Sein Klang ist groß, direkt und sehr präsent – ein Amp, der Druck macht, ohne den Charakter zu verlieren. Viele verbinden ihn mit Clapton, Keith Richards oder Joe Bonamassa, und das aus gutem Grund: er liefert diesen offenen, kraftvollen Tweed-Sound, der nie elegant, aber immer ehrlich ist.