Für Elektrogitarren und E-Bässe gibt es im Wesentlichen zwei Haupttypen von Tonabnehmern.
Single Coils
Single Coil bedeutet wörtlich „einzelne Spule“.
Hier wird die Signalspannung von nur einer Spule pro Tonabnehmer erzeugt – das ist die Urform aller Gitarren-Pickups.
Man findet sie vor allem in Stratocaster-ähnlichen Gitarren, aber auch bei Les-Paul-Typen mit P90- oder P94-Pickups.
Single Coils werden oft mit einem luftigen, offenen und direkten Klang beschrieben.
Ich persönlich bevorzuge diese Bauform in meinen eigenen Gitarren.
Ihr Nachteil ist die höhere Anfälligkeit für Brummstörungen.
Ein Single Coil reagiert empfindlich auf elektrische Felder in der Umgebung – und wandelt diese, genau wie die Saitenschwingung, in Spannung um.
Das Ergebnis: ein typisches 50-Hz-Brummen.
Manchmal stört das ein wenig – aber:
It’s Rock & Roll – und keine Kammermusik! 😉
Humbucker
Humbucker bedeutet sinngemäß „Brumm-Unterdrücker“.
Hier arbeiten zwei Spulen pro Tonabnehmer.
Sie sind so verschaltet, dass sich von außen eingestreute Störfelder gegenseitig aufheben.
Das Brummen wird stark reduziert.
Der Humbucker klingt im Allgemeinen kräftiger und druckvoller.
Seine Ausgangsspannung ist meist höher als die eines Single Coils.
Allerdings löschen sich dabei nicht nur Störungen aus, sondern auch kleine Anteile des eigentlichen Gitarrensignals.
Vielleicht klingen Humbucker deshalb – zumindest für mein Ohr – etwas runder und weniger offen als Single Coils.
Klassische Beispiele für diese beiden Welten sind:
Fender Stratocaster (Single Coils) und Gibson Les Paul (Humbucker).
Weitere Varianten
Immer wieder gibt es Versuche, die Vorteile beider Systeme zu kombinieren – den klaren, luftigen Klang des Single Coils mit der Brummfreiheit des Humbuckers.
Dazu werden spezielle Konstruktionen entwickelt, bei denen unter dem eigentlichen Single Coil zusätzliche Spulen oder Magnetanordnungen liegen, die nur den Brumm kompensieren.
Solche Tonabnehmer tragen dann Bezeichnungen wie „Noiseless Single Coil“ oder „Stacked Humbucker“.
Diese hybriden Designs sind ein spannender Kompromiss – sie klingen oft sehr nahe am klassischen Single-Coil-Sound, bleiben aber auch auf der Bühne angenehm ruhig.