Dreht man das VolumePoti zurück, gehen Höhen im Sound verloren!
Das ist wohl jedem Gitarristen schon aufgefallen und hat bei mir dazu geführt, dass ich das Volumepoti praktisch nie anfasse.
Beim Reduzieren der Lautstärke der Gitarre mit dem Volumepoti wird eben leider nicht nur der Gitarrenpegel, sondern auch der Sound reduziert.
Das ist eigentlich nicht gewollt.
Wir wollten ja nur etwas leiser drehen.
Vielleicht wollten wir einfach den Gitarrenverstärker etwas weniger übersteuern.
Wenn wir die Höhen dämpfen wöllten, würden wir ja das Tone Poti zu drehen – oder ?
Wie kommt es zu diesem ungewollten Effekt und wie können wir ihm begegnen?
Warum ist es am Anfang des Drehweges des Potis am schlimmsten ?
Was können wir dagegen tun ?
Schauen wir uns den Aufbau der Gitarre mit dem angeschlossenen Kabel mal an:
Ein Poti ist ein Widerstand, der sich mit Hilfe des Schleifers beliebig teilen läßt. So ist der Gesamtwiderstand des Potis hier die Summe aus R1+R2.
Das bedeutet, das Signal wird z.B. an der Stelle abgegriffen an der R1=50k Ohm und R2=200k Ohm groß ist.
Der Wert des Potis ist also ….250k Ohm. Richtig.
Der R1-Teil des Potis bildet mit C1 einen Tiefpaß.
Ein Tiefpaß ist ein elektrischer Filter, der die tiefen Frequenzen passieren läßt.
Das Gegenteil ist ein Hochpaß. Dieser läßt die hohen Frequenzen passieren.
Der Kondensator C1 schließt bei höheren Frequenzen den R2 – Teil des Potis immer mehr kurz.
Die Spannung an R2 wird dann immer kleiner. Höhen gehen verloren.
Dieser Effekt ist um so schlimmer, je höher der Wert von C1 ist.
Bei Gitarrenkabeln erreicht die Kapazität etwa 90 und 200pF pro Meter.
Das bedeutet, C1 wäre bei einem 3 Meter langen,200pF/m Kabel = 600pF.
Ein kurzes Beispiel hilft hier vielleicht :
Nehmen wir an, wir drehen das Volumepoti um 20{582d9e82b4fa91a959fca8edc5423f6a3c6a3b8290c4b6bfb15e7c7f718d692c} zu. Bei einem 250k Ohm Poti wären dann also 50k Ohm an der Stelle, an der im Bild oben R1 eingezeichnet ist.
Nehmen wir weiter an, daß wir ein 4 Meter langes (200pF/Meter) Gitarrenkabel in unserer Gitarre stecken haben.
Die Formel zur Berechnung bei welcher Frequenz eine hörbare Verringerung des Signalpegels einsetzt lautet :
fg = 1 / 2*Pi*R*C
Das Ergebnis ist : 4000Hz !!
Wir hören etwa von 20-20.000Hz (wenn wir jung sind).
Eine Beschneidung des Gesamtklanges ab 4000Hz können wir deutlich wahrnehmen. Der Sound wirkt dumpf und verliert seine Brillianz.
Jetzt wisst Ihr aber wenigstens warum dieser Effekt an unserer Gitarre auftritt…..hoffe ich wenigstens ;-).
Bitte trag Dich hier ein, damit Du über neue Beiträge infomiert wirst !