Im Teil I und Teil II unserer Volumepoti-Höhenverlust-Beitragsreihe ging es um die Ursachen für dieses Problem.
Viel interessanter ist ja aber:
Was können wir gegen unser Volumepoti Problem tun?
Möglichkeit 1:
Wir verwenden ein kürzeres Gitarrenkabel zum Gitarrenverstärker, oder eines mit einer möglichst geringen Kabelkapazität.
Tun wir das, erhöhen wir gleichzeitig die Resonanzfrequenz des Tonabnehmers. Der Sound wird meist brillanter.
Warum ? Siehe hier.
Möglichkeit 2:
Wir verwenden ein aktives Volumenpedal. Ein gutes, aktives Volumenpedal verändert den Sound fast nicht, während sich die Lautstärke des Gitarrensignals damit aber gut beeinflussen lässt. Das Volumepoti an der Gitarre wird nun nicht mehr zur Einstellung des Gitarrenpegels verwendet.
Möglichkeit 3:
Wir verwenden einen Buffer / Booster vor einem passiven Volume Pedal ( ein Pedal mit einem eingebauten Poti, ohne aktive Elektronik). Der Buffer entkoppelt das Gitarrensignal. Über ein kurzes Patchkabel von guter Qualität können wir dann ein passives Volumepredal anschließen.
Den direkten Anschluss eines passiven Volumepedals an die Gitarre halten wir für kritisch. Das passive Volumenpedal dämpft den Tonabnehmer noch stärker und reduziert somit seine charakteristische Resonanzüberhöhung. Beim Betätigen des Volumenpedals wirkt es , zusammen mit dem Kabel zum Gitarrenverstärker, genau so wie unser Volumepoti vorher auch.
Es reduziert die Höhen.
Möglichkeit 4:
Relativ einfach und schnell kann man mit einem Überbrückungskondensator für das Volumepoti experimentieren. Besorgt Euch Metallfilmkondensatoren aus dem Elektronikfachhandel.
Ein guter Wert zum Starten ist 0,5 x Kabelkapazität bis 1 x Kabelkapazität.
Wenn Ihr z.B. 3 Meter Kabel mit 150pF/m verwendet ergibt die Kabelkapazität : 3 x 150pF= 450pF.
Ein 220pF , ein 470pF und ein 680pF Kondensator wären dann gute Werte zum experimentieren.
Lötet den Kondensator wie im Bild gezeigt an das Poti, oder fragt bitte den Techniker Eures Vertrauens.
Einige Gitarristen mögen auch eine Kombination aus Überbrückungskondensator und einem dazu parallel gelötetem Widerstand.
Hier sind Werte von 0,5 bis 1,5 x des Poti-Wertes üblich. Bei einem 250kOhm Poti könnten also erste Experimentier-Werte 120k, 250k oder 320kOhm sein.
Je kleiner der Widerstand gewählt wird, desto mehr Mitten- Bassanteile kommen noch durch die Bypassstrecke hindurch.
Der Sound wird dann beim Zurückdrehen des Potis nicht ZU höhenlastig.
Hier noch einige Kombinationen aus der Praxis, die von Gitarristen benutzt werden:
Fender Stratocaster:
- 820pF / 240kOhm
- 680pF / 150kOhm
- 820pF / 150kOhm
Fender Telecaster:
- 560pF / 240KOhm
- 680pF / 150kOhm
Gibson Les Paul Steg:
- 680pF /240KOhm
Gibson Les Paul Hals:
- 330pF / kein Widerstand
Laßt das Ohr entscheiden !
Möglichkeit 5:
Wir bauen einen aktiven Vorverstärker (preamp) oder Buffer-Amp in die Gitarre ein.
Dieser beseitigt nicht nur den Volumepoti-Effekt.
Er reduziert auch noch den Einfluß des verwendeten Gitarrenkabels auf den Tonabnehmer und dessen Resonanzfrequenz.
Die Resonanzfrequenz des Tonabnehmers entspricht dann fast der unbeschaltenen Resonanzfrequenz des Tonabnehmers. Der Klang kann dann ZU höhenlastig und schnell schrill werden.
Durch die gezielte Belastung des Tonabnehmers mit einem Kondensator kann man aber die Lage der Resonanzfrequenz wieder anpassen.
Fragt bitte den Techniker Eures Vertrauens !
Der Nachteil des aktiven Vorverstärkers in der Gitarre ist die benötigte Spannungsversorgung ( Batterie oder externe Versorgung über ein Spezialkabel ).
Das ist nicht jedermanns Sache und hat sich bei den konservativen Gitarristen, im Gegensatz zu den Bassisten, nie durchgesetzt.
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